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„Hitlers heimliche Helfer“, Karina Urbach, S. 422, 2019

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„Die Suche nach Quellen war folglich eine große Herausforderung für dieses Buch, und vor allem die königlichen Archive stellen ein schweres Hindernis dar.

Nicht nur die Royal Archives, Windsor, betreiben mit ihrer Weigerung, Nachlässe aus den 1930er Jahren einsehbar zu machen, eine manipulative Geschichtspolitik.
Auch andere europäische Königshäuser sperren bis heute brisantes Archivmaterial. Das liegt vor allem daran, dass alle königlichen Archive Gefangene ihres internationalen Materials sind.
Sie arbeiten miteinander, damit sie die Kontrolle über die eigenen und die Briefe der internationalen Briefpartner behalten können.
Nur so kann verhindert werden, dass politisch Brisantes an die Öffentlichkeit gelangt. Es ist daher so gut wie unmöglich, die Briefe einzusehen, die Mitglieder der deutschen, schwedischen oder spanischen Königsfamilien in den 1930er Jahren an ihre englischen Verwandten schrieben (sie wären in den Royal Archives), und umgekehrt werden wir nie die englische Korrespondenz in deutschen, schwedischen oder spanischen Königlichen Archiven einsehen dürfen.
Es erinnert an die Spielsituation des Gefangenendilemmas.
Würde ein Spieler (d.h. ein königliches Archiv) seinen Giftschrank öffnen, könnte er zwar Transparenz und gute Öffentlichkeitsarbeit demonstrieren, hätte damit aber die anderen Spieler verraten.
Keiner der königlichen Spieler ist bis heute zu diesem Schritt bereit.“